Hopsi
Heute war ich zum ersten Mal auf der Zitadelle, um eine in-Ost-Berlin-berühmte Clownshow für Kinder auf der Freilichtbühne zu sehen. Die Bühne feierte ihr 100-jähriges Jubiläum und schloss heute ihr Sommerprogramm. Erst nach einer Stunde nahm ich wahr, wie wir alle, Zuschauer, Schauspieler und Techniker, uns entspannten, die Gelegenheit genossen, gemeinsam zu lachen und einfach den seltsam seltenen Moment zu erleben.
Hätte ich auf ein paar Witze verzichten können? Ja, ohne Zweifel. Oder besser gesagt: nicht die Witze an sich, sondern das Ausbleiben einer Reaktion auf sie, einer verantwortlichen Sinnkonstruktion als einzig mögliche Konsequenz. Die Figur des Narren dient perfekt dem Platz der unangenehmen Wahrheit, aber auch der Unwissenheit, des Schreckens und der Angst. Hops verkörpert diese Rolle perfekt. Aber wenn er Hopsi fragt - Warum sitzt du auf dem Boden, bist du eine Klimaaktivistin? - könnte sie, die Stimme der Intelligenz und Freundlichkeit in dieser Konstellation, nicht einfach mit einer humorvollen, gut informierten Analyse der Realität antworten? Das Schweigen tut uns nicht gut, insbesondere in einem pädagogischen Kontext. Aber das ist ein generelles Problem bei Bühnenkonzepten für Kinder: Sie brauchen viel mehr Denkanstöße, als wir uns im Nebel der allgemeinen Prekarität erlauben. Sowie die Allgemeinheit der Kommunikation in Beziehungen, die vertrauenswürdig sein sollen, seien es Freundschaften, Liebe, Arbeit oder Nachbarschaft. In diesem Sinne bin ich wirklich stolz auf meine Hopsi: eine liebe, sehr lustige, durchschaubare, fleißige, ehemalige Kollegin.
Historie | Hops und Hopsi Kinderprogramm (hops-und-hopsi.de)
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