Mach es selbst
Infolge einer anhaltend guten Kommunikation, die für eine wachsende Freundschaft unerlässlich ist, war ich heute gezwungen, über den individuellen Genuss der Arbeit im künstlerisch-politischen Kontext noch einmal nachzudenken. Was heißt dann das Genießen? Dem online Duden-Wörterbuch zufolge sind dies einige Synonyme für genießen:
- sich gütlich tun, konsumieren, zu sich nehmen; (schweizerisch) nehmen
Ist es möglich, dass wir aufhören, das Genusserlebnis und unser eigenes Nehmen wahrzunehmen, wenn das Ich-Bewusstsein und die eigene Verantwortung für das gemeinsame Ziel in den Vordergrund treten? Oder macht es manchen einfach keinen Spaß mehr, wenn die schauspielerische Tätigkeit aufhört, angenehm zu sein und Kampfeinsatz für die Leistung gefordert wird?
Ohne im unmittelbaren und konkreten Fall eine mögliche Schlussfolgerung zu ziehen, denke ich zunächst, dass es in der Verantwortung des Einzelnen liegt, genau zu verstehen, womit er es zu tun hat, und sich rechtzeitig auf einen kollektiven Kampf vorzubereiten, der einer Performance im Sinne der wahren Performance Art gleichkommt. Dass ich mich angesichts der fehlenden Freiwilligkeit zu oft in zu viele Aufgaben stürze, oder zumindest in Aufgaben, die menschlich schwer zu bewältigen sind, ohne eventuell in irgendeiner Weise Kollateralschäden zu verursachen, ist ebenfalls eine Tatsache, die es zu beachten und weiter zu bearbeiten gilt. Das heißt ich, ich soll daran weiterarbeiten. Es gibt aber ein portugiesisches Sprichwort, das mehr oder weniger Folgendes besagt: Wer es tun will, tut es. Denen, die es nicht wollen, befehlen.
Wir lassen uns weiterdenken.
Sommerstraße Barbarossa,
Berlin Schöneberg 2021
Comments
Post a Comment