Gestern war es sonnig und richtig warm. Wir haben es geschafft, alles stehen und liegen zu lassen und runter zu kommen. Er wollte Zeit im Garten endlich verbringen, ich wollte Blumen pflücken, wir beide uns selbst finden, wo wir jetzt sind. Es gab Unterbrechungen an der Tür, mehrere beruhigende und unangenehme Telefonate, das Essen musste irgendwie runtergeschluckt werden, die allgemeine Überforderung spielte immer noch eine Rolle; nichts, was man identifiziert und plötzlich lösen kann. Aber durchatmen konnten wir und am Ende des Tages einkaufen gehen, eine Janis Joplin CD im Auto abspielen, es auf dem Rückweg vergessen und im Dunkeln die Weihnachtsbeleuchtung an unseren Fenstern und Zäunen bewundern.
Später schlief er vor dem Baum in der Bibliothek, unserem jetzigen Wohnzimmer, ein, im Café war ich zum ersten Mal mit dem Kater Kotti bei Musikfunden fast bis zum Morgen. Die Spuren vergangener Oma-Weihnachten waren präzise arrangiert und sorgten für etwas Wärme (der Akkordeonspieler, die Wasserfrau, die Lichtfrau, der Hirte und der Naturgenießer aus der Krippe, außerdem Sterne); Einige weitere Singles meiner Mutter waren aus den Kisten gekramt worden und ich freute mich, sie spielen zu können. Am Anfang, habe ich Freundinnen aus Berlin vermisst und ein paar Videos gedreht, in denen ich mich besaufe und rede.
Ich fand I Dig Rock and Roll Music witzig mit ihrer Teenager-Handschrift auf dem Cover von der lahmen Warner Bros Records-Platte, wo sie auch noch kommentierte Du bist sehr dumm, was hast du hier geschrieben. Alle Platten sind von ihr unterschrieben, genauso wie meine Bücher - ich habe es, die Gewohnheit, von meinen beiden Eltern bekommen. Es gibt Platten aus England, Frankreich, Portugal, Deutschland und Südafrika, die besten aus Joahannesburg ohne Frage. Ich liebte Surf and Hully Gully von Clyde Borly und seiner Continental Group, Shake von The Swinging Blue Jeans und Elvis' Singles von His Master's Voice, Trini Lopez von Reprise Record Hollywood. Ich liebte das Lied Do The Best You Can von The Hollies. River Kwai March aus dem Columbia-Film „The Bridge on the River Kwai" war ziemlich überraschend und seltsam. Aber das größte Abenteuer war die Entdeckung von Katja Ebsteins-Eurovisionstitel aus dem Jahr 1970 "Wunder Gibt Es Immer Wieder" - WIDER in der portugiesischen Ausgabe abgedruckt.
Wider immer. Ich war heute zu spät wach. Er sagte, die Erde musste wieder gedreht werden. Es gibt Briefe um zu öffnen. Viele mehr Platten um zu entdecken. Aber lasst uns ruhig die Abwesenheiten jetzt ausatmen, die echten Stunden wahrnehmen, die Pflanzen erkunden, ohne weiteres zusammen kochen und quatschen.
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