Ein Freies Feld, An Open Field

Was ist offen an einem freien Feld? Ist es offen, um zu arbeiten, sich auszuruhen, ist es die Qualität der Kulturen, frei, um sich ohne Hindernisse zu vermehren, frei, um brach zu liegen, frei von künstlichen zeitlichen oder genetischen Grenzen? Ist es offen für die menschliche Bewegung, ohne Schaden anzurichten, welche Menschen (die, die sich Bürger nennen?), ist es frei für das Überleben von Insekten und anderen Arten, das an die Existenz von Wildwiesen gebunden ist? Was ist das für eine Offenheit, der ultimative Hort der Freiheit, den Oberkörper ohne Sorge in die Sonne zu legen, wie es die Männer am Strand, auf dem Land und überall sonst tun? Welche Stadt ist das, in der Ferne das Brummen der Autos auf der Autobahn, das Knarren des Zuges auf den Eisenschienen - was auch das Rauschen des Meeres sein könnte? Wenn ich die Augen schließe, höre ich das Zwitschern der Vögel, und die Stadt ist nicht mehr da, nur die Wärme in meiner Brust in dieser seltsamen Junihitze in Berlin, wo es einmal eine Mauer gab und einen Flughafen, der freie Waren von innerhalb des Gefängnisses erhielt, und jetzt gibt es Versprechungen von Wohnungen und Rückschläge in derselben Freiheit. Da ist die Ernte und da sind diese Sätze, Freies Feld. Die Stadt in der Ferne*. Aber die Stadt spielt keine Rolle, wenn ich die Augen schließe, weder die Umrisse der Gebäude am Horizont, noch die Überreste des menschlichen Mülls in der verarmten Erde, noch die Bedrohung durch die Abtretung dieses Feldes, das behauptet, frei zu sein, an den Neoliberalismus, durch einen echten utopischen Volksentscheid gerettet, wie es der Fortschritt sein sollte und war, hier schon so lange, aber wie oft noch? Damit es Landschaften, Kulturen, Tiere und Freiheiten gibt. Offenheit mit der Stadt, näher, weiter weg, aber die Stadt und das Leben, das sich in ihr organisieren lässt, ein lebenswertes Leben, mit echter Arbeit und Feierabend und Wochenenden und auch Feiertage. Und Titten in der Sonne, das ist es, was ein freies Feld ist, offen für Ideen, die kommen, um weiter an unsere eigene Schöpfung zu glauben.


Tempelhofer Feld, Berlin Tempelhof

What is free about an open field? Is it free to work on, rest on, is it the quality of the crops, free to reproduce without barriers, free to fall fallow, free from contrived time or genetic boundaries? Is it open for human movement without causing damage, which humans (those who call themselves citizens?), is it free for the survival of insects and other species captive to the existence of wild meadows? What is this openness, the ultimate stronghold of the freedom to expose one's torso to the sun without worry, as men do on the beach, in the countryside and everywhere else? What city is this, in the distance the hum of the cars on the motorway, the creaking of the train on the iron rails - which could also be the sound of the sea? If I close my eyes I hear the chirping of the birds and there is no longer the city, only the warmth in my chest in this strange June heat in Berlin, where once there was a wall and there was an airport that received free goods from within the prison, and now there are promises of housing and setbacks in that same freedom. There is harvest and there are these sentences, Open field. The city in the distance. But the city does not matter, when I close my eyes, not the outline of the buildings on the horizon, nor the remains of human rubbish in the impoverished soil, nor the threats of the devolution of this field that claims to be free to neoliberalism, rescued that was by a genuine utopian popular referendum, as progress should be and has been, here for so long, but how many more times? For there to be landscapes, cultures, animals and freedoms. Openness with the city, closer, further away, but the city and the life that can be organised in it, a life worth living, with real work and the end of the working day and weekends and holydays too. And tits in the sun, that is what an open field is, free for ideias coming in to keep believing in our own creation.
Viktoria Park, Berlin Kreuzberg

Bienenwiese um die Ecke, Berlin Kreuzberg


* in Woyzeck (6.Szene), Georg Büchner, 1836



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